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Ärztin


















Gabriele, eine 30-jährige Internistin, arbeitet in einem kommunalen Krankenhaus im Bayerischen Wald und verdient durchschnittlich 5.000 Euro brutto monatlich. Ihr Arbeitsalltag ist vielfältig und herausfordernd. Sie kümmert sich um Patienten mit unterschiedlichen Erkrankungen, von Herzinfarkten und Schlaganfällen bis hin zu Grippe. Als Internistin führt sie keine Operationen durch, das überlassen sie den Chirurgen.

Ihr typischer Arbeitstag beginnt um halb acht, aber vier bis sechs Mal im Monat hat sie 24-Stunden-Schichten, wo sie die Nacht im Krankenhaus verbringt und die erste Ansprechpartnerin für medizinische Notfälle ist. Diese Schichten können sehr anstrengend sein, manchmal mit wenig bis gar keinem Schlaf.

Gabriele hatte ursprünglich nicht geplant, Ärztin zu werden. Nachdem sie zunächst BWL studiert hatte, wechselte sie zur Medizin, nachdem sie feststellte, dass sie ein starkes Interesse an Biologie und dem Kontakt mit Menschen hatte. Sie absolvierte eine Ausbildung zur Krankenpflegerin und studierte dann Medizin in Erlangen, bevorzugt dank ihres lokalen Wohnortes.

In ihrer Arbeit als Ärztin schätzt Gabriele die Vielfalt und die Herausforderungen. Kein Patient ist wie der andere, was den Beruf sowohl körperlich als auch mental anspruchsvoll macht. Sie hat gelernt, sich auf ihre Fähigkeiten zu vertrauen und fühlt sich durch die Unterstützung ihres Teams gut aufgehoben. Trotz der Belastungen findet sie ihren Job lohnend, besonders wenn sie helfen und Leiden lindern kann.

Gabriele plant, später als Hausärztin auf dem Land zu arbeiten, wo sie eine persönlichere Beziehung zu ihren Patienten aufbauen kann. Sie sieht eine Zukunft, in der sie gemeinsam mit ihrem Partner, der ebenfalls Allgemeinmediziner ist, eine Praxis führt.



Auftragsfotografin


















Gaby, eine 27-jährige Auftragsfotografin, erzählt von ihrem beruflichen Weg und ihrem Alltag als Fotografin. Ihre Begeisterung für Fotografie begann im Alter von 17 Jahren, als sie ihre erste Spiegelreflexkamera zu Weihnachten bekam. Ursprünglich wollte sie Journalistin werden und studierte Literatur, Philosophie und Kommunikationswissenschaft. Doch das Fotografieren begleitete sie stets, und oft erhielt sie für ihre Bilder besseres Feedback als für ihre Texte.

In der Universität wurde ihre Leidenschaft durch die Arbeit im Fotostudio geweckt. Ein Professor, für den sie als Assistentin arbeitete, bestärkte sie in ihrer Fotografie. 2014 fing sie an, Geld für ihre Fotos zu nehmen. Sie verdient durchschnittlich zwischen 500 und 1200 Euro netto im Monat, die Einkünfte variieren jedoch stark. Um ein stabiles Einkommen zu haben, hat sie zusätzlich einen Nebenjob im Designbereich.

Ihre Aufträge sind vielfältig. Sie hat mit der Fotografie von Hochzeiten begonnen, macht aber jetzt hauptsächlich Image-Fotografie und Porträts. Zu ihren Kunden zählen Bands wie das Berlin Boom Orchestra sowie Mode- und Produktlabels. Da kleinere Bands oft nicht viel zahlen können, hat sie mehr Freiraum, sich künstlerisch auszuprobieren. Die Arbeitszeiten sind jedoch unregelmäßig und oft am Wochenende.

Gaby sieht Fotografie als einen Beruf, der Anstrengung und Kreativität erfordert. Sie verbringt viel Zeit am Rechner mit der Bildbearbeitung. Sie ist keine große Anhängerin von Social Media, bekommt aber die meisten Aufträge durch Empfehlungen in Berlin. Sie strebt danach, irgendwann ein eigenes Studio zu besitzen.

Oft wird sie von Freunden um kostenlose Fotos gebeten, was sie als unbezahlte Arbeit sieht. Trotzdem fühlt sie sich selbst vor der Kamera unwohl und arbeitet daran, eine Vertrauensbasis mit ihren Fotomodellen aufzubauen. Sie bevorzugt es, die Beobachterin zu sein. Gaby betont, dass neben der technischen Beherrschung der Kamera auch der Aufbau einer Beziehung zu den Fotografierten wichtig ist.



Bauingenieurin


















Gerda, eine 29-jährige Bauingenieurin aus München, arbeitet in einem Ingenieurbüro, das sich auf die Statik und Tragwerksplanung von Hochbauten spezialisiert hat. Sie kümmert sich um öffentliche Bauprojekte wie Schulen und Krankenhäuser, sowie um größere private Projekte. Simone arbeitet eng mit Architekten und Bauherren zusammen und stellt sicher, dass die Gebäude sicher und stabil sind. Sie überprüft die Pläne der Architekten und ist auch oft auf Baustellen, um den Fortschritt zu überwachen und mit Partnern zu treffen.

Gerda war schon immer gut in Mathematik und Naturwissenschaften, was sie zum Studium des Bauingenieurwesens an der TU München motivierte. Das Studium war anspruchsvoll, besonders in Mathematik und Physik. Nach dem Abschluss ihres Studiums begann sie in ihrem jetzigen Büro zu arbeiten.

Sie liebt die Vielseitigkeit ihres Berufs und die Möglichkeit, sowohl technisch als auch kreativ zu arbeiten. Jedes Bauprojekt bringt neue Herausforderungen mit sich. Gerda schätzt auch die verschiedenen Menschen, mit denen sie arbeitet, von Bauherren und Architekten bis hin zu Arbeitern auf der Baustelle. Trotz des Stresses und der Verantwortung, die mit ihrem Job verbunden sind, genießt sie ihre Arbeit sehr.

Gerdas Basisgehalt beträgt 4500 Euro brutto pro Monat, plus mögliche Überstunden und Prämien. Sie wird oft gefragt, ob sie Architektin ist, aber sie erklärt dann den Unterschied zwischen ihrer Arbeit und der eines Architekten. Gerda beobachtet auch eine Zunahme von Frauen in ihrem Berufsfeld, was sie sehr positiv findet.



Börsenmaklerin an der Wall-Street


















Gertrud ist eine außergewöhnliche Persönlichkeit an der Wall Street. Mit nur 24 Jahren hat sie sich als jüngste und einzige Afroamerikanerin an der New York Stock Exchange (NYSE), der größten Wertpapierbörse der Welt, etabliert. Seit März 2017 arbeitet sie dort für Rosenblatt Securities als Aktienhändlerin. Ihre Präsenz ist besonders bemerkenswert, da die Wall Street traditionell eine Männerdomäne ist und Frauen dort oft Schwierigkeiten haben, Anerkennung zu finden.

Gertrud, die ursprünglich Medizin studieren wollte, entdeckte ihre Leidenschaft für Mathematik, Statistik und Finanzen während ihres Studiums der Genetik an der Kennesaw State University in Georgia. Sie zog nach New York, um ihrer neu entdeckten Leidenschaft nachzugehen, und erarbeitete sich durch hartnäckiges Networking und den erfolgreichen Abschluss des anspruchsvollen „Series 19 Exam“ ihren Weg an die Wall Street.

Ihre Geschichte hat viel Aufmerksamkeit in den Medien erregt und wird sogar verfilmt, wobei sie als Beraterin für das Projekt tätig ist. Gertruds Erfolg zeigt, wie Hartnäckigkeit, Optimismus und Networking zu außergewöhnlichen beruflichen Erfolgen führen können. Sie hat nicht nur persönliche Barrieren überwunden, sondern ebnet auch den Weg für andere junge Frauen in der Finanzbranche. Ihr Arbeitgeber, Rick Ross, ist so beeindruckt von ihrer Leistung, dass er plant, weitere junge Frauen einzustellen.

Eine interessante Anekdote ist, dass Gertruds Trader-Jacke, die alle Aktienhändler an der Wall Street tragen, speziell für sie angefertigt werden musste, da es diese normalerweise nur in Männergrößen gibt.



Chef einer Jugendherberge


















Holger, 26 Jahre alt, ist der jüngste Herbergsvater in Norddeutschland und leitet die Jugendherberge in Ratzeburg. Er berichtet über die Veränderungen in Jugendherbergen und seine Erfahrungen als Herbergsleiter.

Früher waren Jugendherbergen einfach gestaltet, mit großen Schlafräumen und Gemeinschaftsduschen. Heute bieten sie mehr Komfort, einschließlich privater Duschen und Toiletten in den Zimmern. Der Standard und die Erwartungen sind gestiegen, um den Bedürfnissen der Gäste gerecht zu werden.

Holger erzählt von der Vielfalt der Gäste, die die Herberge besuchen, von Schulklassen über Musikgruppen bis hin zu Junggesellenabschieden. Der Job als Herbergsleiter bringt viele interessante Erlebnisse mit sich, wie unerwartete Anfragen nach Bier mitten in der Nacht oder Fehlalarme der Brandmeldeanlage. Seine Arbeit ist nicht auf reguläre Arbeitszeiten beschränkt, und er betont die Bedeutung der Rufbereitschaft für Notfälle.

Jugendherbergen haben sich entwickelt und bieten heute zielgruppenspezifische Pauschalprogramme an, um Lehrern und Gruppenleitern die Planung zu erleichtern. Dies ist ein großer Wandel im Vergleich zu früher, als die Gäste selbst für die Organisation ihrer Aktivitäten verantwortlich waren.

Holger genießt vor allem den Kontakt mit den Gästen und versucht, so viel Zeit wie möglich im Gästebereich zu verbringen. Er schätzt die persönliche Interaktion und bemüht sich, den Gästen ein Gefühl der Wertschätzung zu vermitteln.

Sein junges Alter als Herbergsvater ermöglicht ihm einen anderen Zugang zu einigen Zielgruppen. Er kann sich gut in die Jugendsprache einbringen und lockerer auf die Gäste zugehen. Für Holger macht die Vielfalt der Gäste und ihre unterschiedlichen Bedürfnisse den Arbeitsalltag in der Jugendherberge spannend und abwechslungsreich.



DJ


















Gisela, eine 25-jährige DJ, ist seit zwei Jahren in der Musikbranche tätig. Sie legt hauptsächlich Hip-Hop auf, mit Einflüssen aus afrikanischer und brasilianischer Musik. Ihre Karriere begann, als sie das Gefühl hatte, auf Partys nie ihre bevorzugte Musik zu hören. Nachdem sie genug Geld gespart hatte, kaufte sie sich einen DJ-Controller und entdeckte ihre Leidenschaft fürs Auflegen.

Sie organisiert und veranstaltet auch eigene Partyreihen in Mannheim und Stuttgart und tritt gelegentlich als Barkeeperin auf. Gisela betont, wie wichtig es ist, gut im Nachtleben vernetzt zu sein, um als DJ erfolgreich zu sein. Sie hebt hervor, dass es für Frauen schwieriger ist, in diesem Beruf ernst genommen zu werden, und sie oft mit übergriffigen Situationen konfrontiert wird.

Gisela hat fast 10.000 Songs auf ihrem Rechner und plant sorgfältig die Musik für jede Veranstaltung. Obwohl sie sich nicht als Künstlerin sieht, da sie keine eigene Musik produziert, steckt viel von ihrem persönlichen Geschmack und Leidenschaft in ihrer Arbeit. Ihr Alltag als DJ variiert, je nachdem, ob sie für andere Partys gebucht wird oder ihre eigenen veranstaltet.

Finanziell verdient sie unterschiedlich, abhängig vom Veranstaltungsort und ihrer Beziehung zum Veranstalter. In Bars verdient sie etwa 100-150 Euro pro Nacht, während sie in Clubs zwischen 250 und 400 Euro pro Auftritt bekommt. Im Durchschnitt verdient sie etwa 800 Euro netto pro Monat.

Giselas Ziel ist es, dass sich die Leute bei ihren Gigs frei fühlen, zu tanzen und auszusehen, wie sie möchten. Sie freut sich, wenn Besucher sie nach Songs fragen, da es ihre Arbeit wertschätzt und zeigt, dass Menschen durch sie neue Musik entdecken. Gisela betont, dass das DJing oft als nicht ernster Beruf angesehen wird, aber sie sieht es als ihre Leidenschaft und ernsthaften Beruf an.



Dragqueen


















Horst, ein 21-jähriger Student, verwandelt sich abends in die Dragqueen „Gloria Cabana“. Inspiriert wurde er durch die TV-Show „RuPaul’s Drag Race“. Horst begann seine Karriere als Gloria mit 18 Jahren und arbeitet nun seit drei Jahren als professionelle Dragqueen. Seine Shows, „Eiersalat“ genannt, kombinieren Stand-Up-Comedy und Lip-Sync-Performances.

Drag ist eine Kunstform, bei der eine erweiterte Persönlichkeit – weiblich, männlich oder geschlechtslos – dargestellt wird. Gloria Cabana ist für Horst mehr als eine Rolle; sie ist eine erweiterte Form seiner selbst. In seinen Shows thematisiert er auch politische Themen und fördert Toleranz und Harmonie.

Das Umstyling von Horst zu Gloria dauert etwa drei Stunden. Dabei legt er Wert darauf, immer ein männliches Merkmal in Glorials Look einzubauen. Obwohl Drag immer populärer wird, stößt er auf Unverständnis und Herausforderungen in der Gesellschaft.

Drag und Travestie sind ähnlich, wobei Drag als moderner und Travestie als traditioneller angesehen wird. Horst wünscht sich, dass Drag mehr Anerkennung als Kunstform erhält und von einem breiteren Publikum respektiert wird.

Finanziell ist Drag für Horst herausfordernd. Er verdient durchschnittlich etwa 450 Euro brutto pro Monat, investiert aber viel davon in Outfits, Make-up und Perücken. Als Dragqueen lebt Horst seine Identität aus, betont jedoch, dass Gloria nur ein Teil davon ist und nicht sein Alltagsleben bestimmt.



Eco-Social-Designerin


















Greta, eine 28-jährige Eco-Social-Designerin, arbeitet für das Münchner Start-up Recup. Sie setzt sich mit Design für Nachhaltigkeit ein und verdient 3200 Euro brutto im Monat. Bei Recup ist sie für Markenstrategie, Design und Kommunikation zuständig. Das Unternehmen hat den Recup-Pfandbecher entwickelt, um Einwegbecher aus der Öffentlichkeit zu verbannen und ein Pfandnetzwerk für wiederverwendbare Becher aufzubauen.

Greta hat ihren Bachelor in Mediendesign an der Dualen Hochschule Ravensburg gemacht und sich auf Grafikdesign und Konzeption konzentriert. Ihr Interesse an Nachhaltigkeit und gesellschaftlichen Themen führte sie zu einem Master in Eco-Social-Design in Bozen. Während des Studiums machte sie sich selbstständig und arbeitete als freie Gestalterin. Sie lernte die Gründer von Recup kennen und schloss sich ihrem Start-up an.

Im Unternehmen herrschen flache Hierarchien, große Transparenz und Partizipation. Das familiäre Klima bei der Arbeit ist Greta sehr wichtig. Sie genießt die Möglichkeit, kreativ zu sein und dabei gleichzeitig einen positiven Beitrag zur Gesellschaft und Umwelt zu leisten.

Trotz gelegentlichem Stress durch die schnelle Entwicklung des Start-ups und vieler Anfragen zum Pfandsystem, auch aus dem Ausland, findet Greta ihre Arbeit spannend und erfüllend. Die Gehälter bei Recup werden offen und gemeinsam im Team verhandelt, was Greta als anstrengend, aber wichtig empfindet.

Sie wird oft gefragt, was Eco-Social-Design ist und ob man damit einen Job findet. Greta möchte zeigen, dass Design mehr als nur visuelle Gestaltung ist und als Brückenbauer für wichtige Themen dienen kann.




Eismacherin in Ausbildung


















Gretchen, eine 22-jährige Auszubildende zur Eismacherin, verdient 111 Euro brutto pro Monat. Sie absolviert ihre Ausbildung im Oberlin Berufsbildungswerk Potsdam und träumt davon, eine eigene Eissorte zu kreieren und einen eigenen Laden zu eröffnen.

Ihre Arbeit beginnt täglich um sieben Uhr im Eislabor, wo sie die Grundlagen für verschiedene Eissorten mischt. Die Rezepte für klassische Sorten wie Vanille, Schokolade und Erdbeere müssen genau befolgt werden, um eine gleichbleibende Qualität zu garantieren. Die Zutaten für das Eis sind stets frisch, und nach der Mischung wird die Eismasse in italienischen Eismaschinen verarbeitet und in Fünf-Liter-Wannen abgefüllt.

Einmal wöchentlich arbeitet Gretchen auch im Service eines Restaurants auf dem Ausbildungsgelände, was sie auf die Organisation eines gesamten Ladens vorbereitet. Sie experimentiert gerne mit neuen Zutaten und hält sich über aktuelle Trends in der Eisszene informiert. Im Sommer sind insbesondere Sorbets und veganes Eis beliebt, wobei die Nachfrage groß ist und die Produktion viel Zeit in Anspruch nimmt.

In der Ausbildung lernt Gretchen neben den speziellen Fertigkeiten für die Eisproduktion auch über Gastronomiewesen, Lebensmittel, Hygiene sowie BWL und Management. Sie hat ihren Ausbildungsweg gewählt, nachdem sie festgestellt hatte, dass eine Karriere im Einzelhandel oder im Sportbereich nicht das Richtige für sie war. Ein Orientierungspraktikum brachte sie zum Eismachen.

Gretchenn erhält finanzielle Unterstützung von der Bundesagentur für Arbeit und zusätzliche Leistungen, da sie kostenlos im Internat wohnen und verpflegt wird. Ihr Ziel ist es, als Eismacherin ein Bruttogehalt zwischen 2000 und 2500 Euro zu verdienen. Sie freut sich darauf, eines Tages ihren eigenen Eisladen zu führen und ihren Traum von einer eigenen Eissorte zu verwirklichen.



Erzieher


















Hubert, ein 27-jähriger staatlich anerkannter Erzieher, arbeitet in Kindertagesstätten, Krippen, Horten und als Schulbegleiter. Als Mann in einem Beruf, der traditionell als weiblich gilt, erlebt er Misstrauen und Vorurteile. Er berichtet über die Herausforderungen, mit denen er konfrontiert ist, wie das Misstrauen gegenüber männlichen Erziehern bei physischem Kontakt mit Kindern und die strengere Beurteilung ihres Verhaltens im Vergleich zu Kolleginnen.

Hubert spricht über ein spezifisches Erlebnis, in dem sein physischer Kontakt mit einem Jungen zu einem Konflikt mit dessen Mutter und der Schulleitung führte. Er betont, dass er nie eine Kollegin erlebt hat, die sich für physischen Kontakt rechtfertigen musste. Männlichen Erziehern wird oft unterstellt, dass sie diesen Beruf gewählt haben, um leicht Zugang zu Kindern zu bekommen, was Hubert als eine Art Generalverdacht beschreibt.

In einigen Kitas und Krippen gibt es sogar ein Wickelverbot für Männer, was Hubert als diskriminierend ansieht. Er merkt an, dass in unserer Gesellschaft oft angenommen wird, dass Männer eine höhere Gefahr für sexuelle Übergriffe darstellen. Hubert war bisher nicht direkt mit einem Wickelverbot konfrontiert, aber er vermeidet es, Kinder zu wickeln, um Vorwürfen vorzubeugen.

Trotz dieser Herausforderungen genießt Hubert seinen Beruf. Er hat jedoch auch männliche Kollegen erlebt, die wegen Diskriminierung ihren Beruf aufgegeben haben. Hubert wünscht sich mehr Bewusstsein und Gleichbehandlung in seinem Arbeitsumfeld und betont, dass der Beruf für Männer einige spezifische Gefahren birgt.




Gebärdensprachdolmetscherin


















Hannelore, eine 25-jährige Gebärdensprachdolmetscherin, hilft Hörenden und Gehörlosen, einander zu verstehen. Sie verdient 2500 Euro brutto monatlich für ihre 25-Stunden-Woche. Hannelore entdeckte ihre Leidenschaft für die Gebärdensprache während eines Praktikums im Blindeninstitut in Würzburg. Beeindruckt von der Kommunikation mit gehörlosen Kindern, beschloss sie, Gebärdensprache zu lernen.

Sie studierte an der Hochschule in Zwickau, wo sie in acht Semestern praktische Grundlagen und Theorie der Gebärdensprache erlernte. Nach dem Studium benötigte sie weitere drei Jahre Berufserfahrung, um fließend mit Gehörlosen kommunizieren zu können.

Hannelores Arbeitstag ist abwechslungsreich; sie dolmetscht in verschiedenen Situationen wie Arztbesuchen, Teamgesprächen oder Therapiesitzungen. Diskretion und Datenschutz sind in ihrem Beruf essentiell. Die Herausforderungen umfassen emotionale Situationen, wie das Vermitteln schwieriger Nachrichten, und die physische Anstrengung des Dolmetschens, das oft in Zehnminuten-Intervallen erfolgt.

Die Gebärdensprache, mit ihrer eigenen Kultur, fasziniert Hannelore besonders. Sie betont, dass diese Sprache durch Bilder, Körpersprache, Mimik und Mundgestik kommuniziert. Die Gebärdensprache variiert weltweit und hat sogar regionale Dialekte.

Hannelore konfrontiert oft Missverständnisse über Gehörlosigkeit. Viele Menschen sind überrascht zu erfahren, dass Gebärdensprache nicht international ist und Gehörlose sich als sprachliche Minderheit und nicht als behindert betrachten.

Sie genießt es, Brücken zwischen der Welt der Hörenden und der Gehörlosen zu bauen und findet es spannend, zwischen beiden Kulturen zu vermitteln. Trotz der Herausforderungen und des Stressfaktors ist Hannelore stolz auf ihren Beruf als Gebärdensprachdolmetscherin.



Heilpraktikerin


















Hannah, 32 Jahre alt, arbeitet als Heilpraktikerin und hat sich auf Frauenheilkunde spezialisiert. Sie behandelt Frauen mit verschiedenen Beschwerden, wie starken Menstruationsschmerzen, Wechseljahrsbeschwerden oder Kinderwunsch. Ihre Methoden umfassen Homöopathie, traditionelle Naturheilkunde, Pflanzenmedizin, therapeutische Frauenmassagen und Gesprächstherapien. Neben der direkten Patientenbetreuung kümmert sich Hannah auch um organisatorische Aufgaben und Marketing für ihre Praxis.

Ihre Ausbildung zur Heilpraktikerin dauerte zweieinhalb Jahre, gefolgt von einem Jahr Prüfungsvorbereitung. Sie absolvierte zusätzlich eine zertifizierte Homöopathieausbildung. Hannah betont, dass ihr Beruf nicht mit Schamanen oder Heilern zu verwechseln ist und dass sie in ihrer Ausbildung umfangreiches medizinisches Wissen erlangte. Sie betrachtet Alternativmedizin als Ergänzung zur Schulmedizin und arbeitet eng mit anderen Ärzten zusammen.

Als Freiberuflerin verdient Hannah zwischen 2000 und 2500 Euro brutto im Monat. Ihr Arbeitspensum variiert, wobei sie manchmal bis zu 60 Stunden pro Woche arbeitet. Sie schätzt jedoch die Flexibilität, sich ihren Urlaub frei einteilen zu können.

Vor ihrer Ausbildung absolvierte Hannah einen Bachelor in Psychologie. Die Kombination aus Gesprächstherapie und körperlicher Behandlung motivierte sie, Heilpraktikerin zu werden. Sie erlebt häufig positive Reaktionen auf ihren Beruf, obwohl sie sich gegen die undifferenzierte Darstellung der Alternativmedizin in den Medien wehrt. Ihre Patienten schätzen die Zeit und Aufmerksamkeit, die sie ihnen widmet, und Hannah legt großen Wert darauf, neben der körperlichen auch die emotionale Ebene in ihre Behandlungen einzubeziehen.



Hotelfachfrau-Auszubildende


















Heidemarie, eine 21-jährige Auszubildende, arbeitet in einem Fünf-Sterne-Hotel und verdient 990 Euro brutto im Monat. Sie erlebt während ihrer dreijährigen Ausbildung verschiedene Bereiche des Hotelbetriebs, darunter Service, Spülküche, Verwaltung, Rezeption und Spa. Heidemarie arbeitet unterschiedliche Schichten, auch am Wochenende, und ist derzeit im Veranstaltungsbüro tätig. Ihre Leidenschaft liegt jedoch im Servicebereich.

Neben der praktischen Erfahrung lernt Heidemarie in der Berufsschule über Service, Marketing, Verkauf sowie Speisen, Getränke und Spirituosen. Sie absolviert zusätzlich eine europäische Zusatzausbildung, um ihre Chancen auf eine internationale Karriere zu verbessern. Aufgewachsen in einem Hotelbetrieb, hatte Heidemarie schon immer eine Affinität zur Hotelbranche. Sie empfiehlt ein Praktikum für diejenigen, die mit dem Hotelgewerbe nicht vertraut sind.

Heidemarie schätzt die unmittelbare Rückmeldung der Gäste und die vielfältigen Karrieremöglichkeiten im Hotelgewerbe. Sie plant, später im Ausland zu arbeiten, unterstützt durch das hoch angesehene deutsche Ausbildungssystem. Ihre berufliche Laufbahn begann in der Spülküche, aber sie hat Ambitionen, in höhere Positionen aufzusteigen.

Im dritten Ausbildungsjahr verdient Heidemarie 990 Euro brutto, aber sie erwartet einen Einstiegslohn von 2200 Euro brutto. Trinkgelder sind zusätzlich, wobei diese im Team fair verteilt werden. Heidemarie begegnet auf Partys oft Vorurteilen gegenüber ihrer Ausbildung, kann diese aber meist durch ihr Fachwissen über Alkohol und ihre Cocktail-Mix-Fähigkeiten widerlegen.



Industriemechatroniker


















Hugo, ein 22-jähriger Industriemechatroniker, arbeitet bei Méguin in Saarlouis, einer Tochterfirma von Liqui Moly, und verdient 2.800 Euro brutto monatlich. Seine Aufgabe besteht darin, Maschinen instand zu halten und zu kontrollieren. Im Rahmen seiner Tätigkeit ist er für zwei Werkshallen und sechs große Abfüllanlagen verantwortlich, die fast vollautomatisch funktionieren. Bei Systemstörungen oder notwendigen Anpassungen der Abfüllmenge greift er ein, um die Produktion am Laufen zu halten. Seine Arbeit umfasst sowohl die Änderung von Programmparametern als auch mechanische Anpassungen.

Hugos Leidenschaft für Technik begann bereits in seiner Kindheit mit dem Spielen von Lego. Nachdem er sein Fachabitur auf einem Technischen Gymnasium absolviert hatte, entschied er sich für eine Ausbildung im Bereich Mechatronik. Diese Wahl ermöglichte ihm, sowohl mechanische als auch elektronische Aspekte seiner Arbeit zu verstehen. Nach der Ausbildung plant er, sich entweder zum Techniker weiterzubilden oder zu studieren, mit einem besonderen Interesse an Robotik und Programmierung.

Seine Motivation liegt darin, technische Prozesse zu verstehen und sich mit den ständigen Innovationen in der Industrie weiterzuentwickeln. Er schätzt die gute Atmosphäre und das kollegiale Verhältnis in seinem Arbeitsumfeld. Finanziell kommt er gut zurecht, besonders da er in einer WG lebt und zusätzliches Weihnachts- und Urlaubsgeld erhält. Er sieht eine vielversprechende Zukunft in seinem Berufsfeld, in dem ständig neue Herausforderungen und Lernmöglichkeiten entstehen. Sein langfristiges Ziel ist es, in der Forschung und Entwicklung tätig zu sein, insbesondere in der Robotik.




Instrumentenmacher


















Ingo, 26 Jahre alt, ist Metallblasinstrumentenmacher und arbeitet in einer Manufaktur. Er verdient 2400 Euro brutto im Monat. Schon früh spielte er Flügelhorn und studierte später Musikpädagogik mit dem Hauptfach Trompete. Nach dem Bachelor entschied er sich, ein Handwerk zu erlernen, das seinem Studium nahe liegt, und begann eine Ausbildung zum Metallblasinstrumentenmacher.

In der Manufaktur ist jeder Mitarbeiter auf einen Arbeitsschritt spezialisiert, was eine gleichbleibende Qualität der Instrumente gewährleistet. Sie bauen hauptsächlich Waldhörner, Trompeten, Baritone und Wagnertuben, aber auch seltene Instrumente wie Parforcehörner. Die Herstellung eines Instruments dauert mehrere Tage, und Kunden müssen oft fast ein Jahr auf ihr Instrument warten.

Ingo erklärt, dass kein Instrument exakt wie ein anderes klingt. Die Klangcharakteristik wird durch die Mensur (Abmessung und Maßverhältnisse des Instruments) bestimmt. Kleine Beulen können den Klang merklich verändern. Deshalb sucht sich oft das Instrument den Musiker aus, ähnlich wie im Beispiel von Harry Potter und seinem Zauberstab.

Während seiner Ausbildung lernte Ingo, Instrumente zu reparieren, und er arbeitet selbstständig, erhält aber bei Bedarf Unterstützung von erfahrenen Kollegen. Die Arbeitsatmosphäre in der Manufaktur ist ruhig und konstruktiv.

Ingo plant, seinen Meister zu machen. Er beginnt bald mit einem zehnmonatigen Meisterkurs. Als Meister könnte er mehr im Büro arbeiten, aber momentan genießt er die praktische Arbeit.

Die Jobaussichten für Metallblasinstrumentenmacher sind gut, obwohl man oft flexibel sein muss, was den Wohnort angeht. Es gibt drei Zentren für Blechblasinstrumente in Deutschland.

Auf Partys wird Ingo oft gefragt, ob er selbst ein Instrument spielt, und er erklärt gerne den Bauprozess eines Instruments. Musiker sprechen oft mit ihm über ihre Instrumente, was zu interessanten Gesprächen führt.




Konditorin


















Heidi, 21 Jahre alt, ist Konditorin in Ausbildung und verdient 750 Euro brutto im Monat. Nach ihrem Abitur begann sie ihre Ausbildung im August 2017, die dank ihres Abiturs von drei auf zwei Jahre verkürzt wurde.

In ihrer Ausbildung lernte Heidi alles über Biskuitböden, Lebkuchen, Baisers und die wichtige Buttercreme. Sie wurde in die Kunst des Backens von sieben Grundmassen eingeführt, darunter Brandmasse für Windbeutel und Makronenmasse für Kokosmakronen. Die Verwendung von Maschinen erleichtert die Arbeit erheblich, so dass sie an einem Tag zehn Kuchen backen kann.

Heidis Arbeitstag beginnt um sechs Uhr morgens. Sie bereitet täglich frische Backwaren wie Plunder, Obstkuchen und Croissants vor. Jeder Wochentag ist anders: Dienstags werden Böden gemacht, mittwochs Kuchen fertiggestellt, donnerstags Sahnetorten und freitags werden Bestellungen bearbeitet. Samstags bereitet sie das Frühstücksbuffet vor. In ihrem kleinen Augsburger Café, in dem sie arbeitet, herrscht eine lockere Atmosphäre.

Für ihre Abschlussprüfung hat Heidi neun Stunden Zeit, um eine Formtorte, Teegebäck, Pralinen und Punschringe herzustellen. Sie wählte das Thema „Plastikfreie Umwelt“ für ihre Torte.

Nach der Ausbildung plant Heidi, in ein anderes Café zu wechseln, um weitere Erfahrungen zu sammeln. Ihr Traum ist es, eine Weiterbildung zur Pâtissière zu absolvieren und kreativ in einer gehobenen Küche zu arbeiten. Sie genießt vor allem das kreative Arbeiten und die Verzierung mit Marzipan, Fondant oder Kuvertüre.

Obwohl ihr Ausbildungsgehalt relativ niedrig ist, ist Heidi von ihrem Beruf fasziniert. Sie stellt fest, dass viele Menschen erstaunt sind, dass der Beruf noch existiert, und oft fragen, ob sie viel nascht oder ob sie noch Lust auf Süßes hat.



Lehrerin an der Waldorfschule


















Heike, eine 27-jährige Lehrerin, unterrichtet Eurythmie an einer Waldorfschule in Braunschweig. Sie verdient 2831 Euro brutto im Monat. Eurythmie ist eine Tanzform, bei der durch Körperbewegungen und Gesten geistige Inhalte ausgedrückt werden. In Heikes Unterricht steht die freie Entfaltung der Schüler im Mittelpunkt. Sie unterrichtet Schüler der Klassen sieben bis zwölf und passt ihren Unterrichtsstil je nach Alter der Schüler an.

Heike hat selbst ihre Schulbildung an einer Waldorfschule erhalten und entschied sich später, Eurythmie zu studieren. Sie hat in Witten ein vierjähriges Grundstudium absolviert und anschließend in Den Haag einen einjährigen Bachelor in Eurythmie gemacht. Sie absolviert derzeit auch einen Master in Teilzeit mit dem Schwerpunkt Bühnenkunst.

Ihre Motivation zieht sie aus der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Sie schätzt die Möglichkeit, jeden Tag kreativ mit ihrem Körper umzugehen und in einer freien und kreativen Atmosphäre zu arbeiten. An Waldorfschulen ist die Beziehung zwischen Lehrern und Schülern sehr wichtig. Heike genießt es, dass sich die Schüler individuell entfalten können.

Die Selbstverwaltung an Waldorfschulen kann manchmal stressig sein, da Lehrer zusätzliche administrative Aufgaben übernehmen. Heike betont, dass es wichtig wäre, für die zusätzliche Zeit, die sie für Vorbereitungen und Elternabende aufbringt, entlohnt zu werden.

Viele Menschen haben Vorurteile gegenüber Eurythmie und Waldorfschulen. Heike findet es schade, wenn sie auf Partys auf stereotype Weise auf Eurythmie angesprochen wird, erklärt aber gerne mehr darüber, wenn echtes Interesse besteht.




Maler- und Lackierergesellin


















Helene, 23 Jahre alt, arbeitet als Maler- und Lackierergesellin und verdient 2300 Euro brutto monatlich. Sie beschreibt die Herausforderungen und Freuden ihres Berufs.

Der Beruf Maler und Lackierer leidet unter Fachkräftemangel, was teilweise an den physisch anstrengenden Bedingungen und der niedrigen Bezahlung während der Ausbildung liegt. Helene verdiente im dritten Lehrjahr nur 680 Euro brutto und musste nebenbei arbeiten, um über die Runden zu kommen. Trotz dieser Herausforderungen können ausgebildete Gesellen, wie sie selbst, mit einem guten Einkommen rechnen.

Ihre Ausbildung begann sie bei einem Malerbetrieb in der Nähe von Bremen und besuchte zweimal wöchentlich die Berufsschule. Aktuell macht sie ihren Meister in Stuttgart mit einer Spezialisierung in Betriebswirtschaft.

Helenes Arbeit ist vielfältig. Sie ist nicht nur mit Malen beschäftigt, sondern auch mit Tapezieren, Verputzen, Verzieren, Stuckarbeiten und Dämmung. Ihr Arbeitstag beginnt um sieben Uhr morgens und variiert je nach Auftrag und Baustelle. Sie schätzt besonders das sichtbare Ergebnis ihrer Arbeit und die körperliche Betätigung.

Stress auf der Baustelle ist nicht ungewöhnlich, besonders wenn Termine einzuhalten sind oder Konflikte mit Kunden auftreten. Als Frau in einem von Männern dominierten Beruf wird sie oft gefragt, warum sie diesen Weg gewählt hat. Diese Frage findet sie ärgerlich und sexistisch.

Langfristig plant Helene, ein Team zu leiten und Baustelleneinsätze zu planen, anstatt ihren eigenen Betrieb zu führen. Dies würde mehr Büroarbeit und Verwaltungsaufgaben bedeuten. Trotz der Herausforderungen ihres Berufs ist Helene zufrieden und stolz auf ihre Arbeit.



Medizinisch-technischer Assistent


















Ingolf, 29 Jahre alt, arbeitet als Medizinisch-technischer Assistent (MTA) in einem Labor eines großen Krankenhauses in Bremerhaven. Sein Labor ist an die Rettungsstelle des Krankenhauses angeschlossen, daher muss es ständig besetzt sein. Er bearbeitet verschiedene Proben, wie Blut und Urin, und erstellt Blutbilder. Besonders wichtig ist die schnelle Bearbeitung von Notfallproben und die Prüfung der Verträglichkeit von Bluttransfusionen.

Ingolf war schon immer von den chemischen Vorgängen im Körper fasziniert. Er wollte ursprünglich Medizin studieren, konnte dies aber aufgrund seines Numerus Clausus von 2,8 und fehlenden finanziellen Mitteln für ein Privatstudium nicht realisieren. Stattdessen entschied er sich für eine Ausbildung zum MTA, die normalerweise drei Jahre dauert und kostenpflichtig ist. In seiner Ausbildung lernte er umfassend in vier naturwissenschaftlichen Hauptfächern, sowohl praktisch als auch theoretisch, und absolvierte ein Staatsexamen.

Ingolf schätzt die hohe Verantwortung in seinem Beruf, insbesondere bei der Arbeit mit infektiösen Proben und der Sicherstellung der Verträglichkeit von Bluttransfusionen. Er verdient aktuell 1600 Euro netto im Monat, plus Zuschläge für Schichtdienst und Feiertagsarbeit. Trotzdem findet er, dass das Gehalt für die geleistete Arbeit zu niedrig ist.

Ingolf arbeitet oft in Nachtschichten und leidet unter dem unregelmäßigen Rhythmus, der zu Überstunden und Absagen von privaten Verabredungen führt. Obwohl er seine Tätigkeit als MTA schätzt, überlegt er, sich beruflich umzuorientieren und vielleicht Französisch und Englisch auf Lehramt zu studieren, während er weiterhin im Labor arbeitet.



Musiker


















Jacob, bekannt als Jimmy, ein ehemaliges Mitglied der Hip-Hop-Band Unkraut, ist jetzt ein erfolgreicher Solokünstler. Er arbeitet an seinem Schreibtisch in seinem Tonstudio, wo er Musik aufnimmt und produziert. Dieser Ort dient ihm auch zur Vorbereitung und Aufnahme seiner Radiosendung. Der Schreibtisch ist ein zentraler Punkt für seine musikalische Kreativität.

Jimmy lässt sich bewusst ablenken, da er diese Momente als Quelle der Inspiration sieht. Er findet diese oft in anderer Musik oder beim Spielen mit einem kleinen Synthesizer auf seinem Schreibtisch. Manchmal wird er durch Anrufe gestört, die seine Konzentration unterbrechen.

Ein wichtiges Accessoire auf seinem Schreibtisch ist ein Buddha-Kopf mit vier Gesichtern, ein Geschenk von seiner Frau. Obwohl er nichts mit Buddhismus am Hut hat, mag er diesen Gegenstand sehr, da er eine positive Atmosphäre schafft.

Auf seinem Schreibtisch finden sich oft Dinge wie Essen und Trinken, was seine Kollegen im Studio nervös macht, da dort teure Technik steht. Früher arbeitete Jimmy hauptsächlich unterwegs mit seinem Laptop, heute bevorzugt er es, alles an seinem festen Arbeitsplatz im Studio zu erledigen. Dieser Schreibtisch ist ein Symbol für seine musikalische Reise und kreative Arbeit.



Parkourläufer


















Jan, ein 28-jähriger Parkour- und Freerunning-Athlet, verdient monatlich etwa 2500 Euro brutto. Er finanziert damit sein Leben und Reisen zu Wettkämpfen. Jan sieht sich selbst mehr als Künstler und betont die Bedeutung seiner Freiheit über Geld. Er ist stolz darauf, von seinem Sport leben zu können.

Seit 2011 ist Parkour sein Hauptberuf. Er nimmt an Wettkämpfen teil, gibt Workshops und macht Filmstunts. Die Sportart ist noch nicht so weit entwickelt, dass er allein von Wettkämpfen leben könnte. Jan unterrichtet auch Parkour an Schulen. Er begann mit Parkour, nachdem er viele Jackie-Chan-Filme gesehen hatte. Seine Mutter meldete ihn zum Kung-Fu an, wo er mit Akrobatik begann.

Jan zog nach Bangkok und Mexiko, um seine Karriere voranzutreiben, und kehrte später nach Deutschland zurück. Parkour hat wenig Fernsehpräsenz, deshalb nutzt er soziale Medien wie Instagram, Facebook und YouTube, um Aufmerksamkeit zu erregen und Wettkampfeinladungen zu erhalten.

Er betont die Wichtigkeit von Vorsicht und Selbsteinschätzung beim Training, um Verletzungen zu vermeiden. Obwohl er einige Verletzungen hatte, darunter einen Mittelfußbruch, fährt er fort, seinen Lieblingstrick, den Rückwärtssalto, zu machen.

Jan sieht eine positive Zukunft für Parkour, da die Sportart zunehmend anerkannt wird und sogar olympisch werden könnte. Er plant, sich auf Wettkämpfe zu konzentrieren und möchte, falls nötig, als Athletmanager arbeiten oder Kinder trainieren.



Physikerin


















Helga, eine 30-jährige Physikerin, arbeitet an der Universität Oxford im Bereich der Kosmologie. Sie kombiniert theoretische Physik und Astrophysik, um die Entstehung und Anordnung von Galaxien zu verstehen. Ihre Arbeit umfasst komplexe Berechnungen und die Analyse astronomischer Daten, um die Modelle der Galaxienverteilung zu testen. Große Teleskope auf der Erde und im Weltraum kartieren Milliarden von Galaxien, um Erkenntnisse über das Universum zu gewinnen.

Helga ist nicht nur in der Forschung tätig, sondern organisiert auch Seminare und hält Lehrveranstaltungen für Studenten. Sie betont die Bedeutung des Austausches mit anderen Forschern und Studenten. Tägliche Kaffeepausen im Institut und Konferenzen bieten Gelegenheiten für inspirierende Gespräche über aktuelle Forschungsprojekte.

Ihre Leidenschaft für Physik begann in der Schule, wo sie in Mathematik, Chemie und Physik herausragte. Nach einem anspruchsvollen Studium an der TU München, einem zusätzlichen Studium der Mathematik und einem Master in theoretischer und mathematischer Physik an der LMU Berlin, spezialisierte sie sich in Kosmologie und promovierte in diesem Bereich. Ihr Engagement in der Deutschen Physikalischen Gesellschaft half ihr, persönlich und fachlich zu wachsen.

Eine Herausforderung in ihrer Karriere ist die Unsicherheit im universitären Umfeld, da unbefristete Stellen selten sind. Diese Unsicherheit erfordert häufige Bewerbungen und potenzielle Ortswechsel. Helga betont auch die hohe Eigenverantwortung in ihrer Arbeit, die viel Selbstorganisation erfordert.

In England erhält Helga als Postdoktorandin ein Gehalt von 3300 Pfund brutto monatlich, was ungefähr 3740 Euro entspricht. Sie erwähnt, dass sie oft gefragt wird, ob sie als Physikerin Bundeskanzlerin werden möchte, eine Annahme, die sie aufgrund der Assoziation mit Angela Merkel kritisch sieht.



Podcastmacherin


















Henriette ist eine Theologie-Studentin, die nicht nur an ihrem Schreibtisch lernt, sondern dort auch ihren eigenen Podcast aufnimmt. Der Podcast, genannt "Wortkollektiv", ist ein Theologie- und Predigtpodcast, in dem sie und ihre Schwester mit einem Gast über verschiedene theologische Themen und aktuelle Angelegenheiten diskutieren. In der zweiten Hälfte des Podcasts hält der Gast eine Predigt. Henriette  hat diesen Podcast seit Anfang des Jahres gestartet.

Ihr Schreibtisch ist nicht nur ein Ort des Lernens und der Podcast-Aufnahme, sondern auch ein Sammelplatz für verschiedene Dinge, die sie gerade in der Hand hat. Früher nahm sie die Podcasts vor ihrem Kleiderschrank auf, wegen der besseren Akustik, hat sich aber dann für den Schreibtisch entschieden. Derzeit nutzt sie den Schreibtisch auch, um hebräische Texte zu übersetzen und sich auf das Examen vorzubereiten.

Henriette wird häufig von ihrem Handy und Social Media abgelenkt. Außerdem spielt sie gerne "Age of Empire" auf einem Rechner, der unter ihrem Schreibtisch steht und mit einem großen Bildschirm verbunden ist. Ihr wichtigstes Arbeitsmittel ist ihr Laptop, auf dem alles gespeichert ist, was sie für ihr Studium und ihre Freizeit braucht. Sie würde sich verloren fühlen, wenn sie ihren Laptop verlieren oder er kaputtgehen würde.

Ihr Schreibtisch ist normalerweise unordentlicher, als es die Fotos zeigen, da er oft mit verschiedenen Dingen belegt ist, die sie kurzzeitig ablegt. Henriettee nutzte die Gelegenheit, um für die Fotos aufzuräumen



Politiker


















Jannik, ein 26-jähriger CDU-Politiker und Mitglied des Deutschen Bundestages, beschreibt seinen Arbeitsplatz und wie er seinen Schreibtisch nutzt. Da er oft einen vollen Terminplan und Sitzungsmarathons hat, findet er erst spät abends Zeit für intensive Arbeit an seinem Schreibtisch. Diese Ruhe nutzt er, um offene Vorgänge abzuarbeiten, zu lesen und sich in Themen einzuarbeiten.

Trotz der Konzentration auf seine Arbeit lässt sich Jannik gelegentlich von seinen Mitarbeitern ablenken, meistens mit sachdienlichen Ideen. Auch sein Mobiltelefon ist eine Ablenkungsquelle, da Kommunikation mit Kollegen, Presse und im Wahlkreis für ihn eine große Rolle spielt.

Ein wichtiges Accessoire auf Janniks Schreibtisch ist eine Textausgabe des Grundgesetzes. Dieses repräsentiert seinen Verfassungspatriotismus und seine Leidenschaft für das Juristische. Das Grundgesetz dient ihm als wichtiger Berater und Begleiter in politischen Debatten, insbesondere in der Innenpolitik.

Auf seinem Schreibtisch liegen oft auch Gegenstände, die eigentlich nicht dorthin gehören. Dazu zählen unbeantwortete Briefe, eine Fernsehfernbedienung, die vornehmlich für Parlaments-TV genutzt wird, und ein besonderes Andenken aus New York, ein Commanders Coin vom FBI. Diese Objekte geben einen Einblick in Janniks Arbeitsweise und Interessen. Sein Schreibtisch reflektiert somit sowohl seine politische als auch persönliche Welt.



Projektmanagerin


















Herta, 30 Jahre alt, arbeitet bei UNICEF Deutschland als Projektmanagerin. Sie leitet dort ein großes Projekt, das "Theater der 10.000", und ist für das gesamte Projektmanagement verantwortlich. Ihre Aufgaben sind vielfältig und kreativ, sie arbeitet sowohl mit internen Abteilungen wie Marketing als auch mit externen Partnern zusammen. Ein großer Teil ihrer Arbeit besteht darin, Meetings zu besuchen und einen ständigen Überblick über das Projekt zu behalten.

Das "Theater der 10.000" ist eine Aktion, bei der am 11. Mai in hundert deutschen Städten jeweils hundert Menschen zusammenkommen, um gleichzeitig eine halbstündige Performance aufzuführen. Die Teilnehmer hören über ihre Smartphones und Kopfhörer ein Hörspiel und führen aktive Bewegungen aus. Das Stück spielt in einer düsteren Zukunft mit realistischen Problemen wie Lebensmittelkrisen und Naturkatastrophen. Es soll zeigen, dass jeder Einzelne einen Unterschied machen kann.

Herta hat einen Bachelor in Sozialer Arbeit und einen Master in Kulturästhetik und Medien. Sie hat Erfahrungen in pädagogischen und künstlerischen Bereichen gesammelt und bei verschiedenen Stiftungen und Bildungsorganisationen gearbeitet. Ihre aktuelle Stelle bei UNICEF fand sie durch eine Freundin. Herta verdient 2777 Euro brutto im Monat für eine 30-Stunden-Woche. Sie schätzt die Flexibilität ihres Jobs, auch wenn er nicht Vollzeit ist.

Es ist noch unklar, wie es für Herta nach dem Ende des Projekts weitergeht. Ihr Vertrag läuft noch ein wenig, aber sie hat noch keine konkreten Pläne für die Zukunft. Sie erwägt auch, erstmal zu reisen. Trotz der Unsicherheit ihres befristeten Vertrags war sie von dem Projekt so begeistert, dass sie den Job angenommen hat




Puppenspieler


















Johannes, ein 32-jähriger Puppenspieler, verdient durchschnittlich 1000 Euro brutto im Monat. Seine Leidenschaft für das Puppentheater entstand während seines Studiums der Theater-, Film- und Medienwissenschaften in Wien. Er begann seine Karriere mit einem Assistenzjob in einem Schattentheater und wurde von dort an vom Puppenspiel fasziniert.

Er absolvierte ein Studium zum Diplompuppenspieler an der Opern-Schule in Bruchsal, wo er verschiedene Spieltechniken, Bewegungsarten sowie Sprech- und Gesangsunterricht erhielt. Neben seinem Studium lernte er eigenständig, Stücke zu schreiben. Johannes sieht Puppenspiel nicht nur als Unterhaltung für Kinder, sondern auch als eine Kunstform, die ernste und politische Themen behandelt, wie zum Beispiel den Rechtspopulismus.

Seine Arbeit als freischaffender Puppenspieler variiert je nach Projektphase. Er liest, recherchiert, schreibt, probt und tritt in verschiedenen Theatern auf, meistens vor einem erwachsenen Publikum. Johannes betont, dass Puppentheater mehr als nur Kasperle- oder Marionettentheater ist, und er hat bereits mit verschiedenen Arten von Puppen sowie mit Objekten wie Gemüse gespielt.

Die Beziehung zu seinen Puppen ist für ihn besonders wichtig, da er viel Zeit mit ihnen verbringt, um ihre Charaktere zu entwickeln. Trotz der Herausforderungen in der Branche, wie der Konkurrenz um Gastspiele und Finanzierungsmöglichkeiten, möchte Johannes nicht fest angestellt sein. Er genießt die Freiheit, eigene Stücke zu entwickeln und auf die Bühne zu bringen.

Johannes plant seine Finanzen vorausschauend, da sein Einkommen stark schwankt und er oft Eigeninitiative zeigen muss, um Engagements zu finden. Er ist auch in einer Weiterbildung zum Regisseur involviert und plant, in Zukunft mehr eigene Stücke zu kreieren und Regie zu führen.



Reisebuchautor


















Jonas, 28 Jahre alt, ist Reisebuchautor und hat sich auf Moskau spezialisiert. Schon früh reiste er viel, unter anderem nach China und Istanbul, und entwickelte ein starkes Interesse für Russland. Er lernte Russisch in der Schule und vertiefte sein Wissen während seines Bachelors in Politik und Wirtschaft in St. Petersburg. Über russische Kontakte kam er nach Moskau, wo er von der Stadt fasziniert war. Später absolvierte er ein Praktikum bei der Handelskammer in Moskau und wurde Redakteur bei der Moskauer Deutschen Zeitung.

Jonas schreibt keine komplett neuen Reiseführer, sondern aktualisiert vorhandene Ausgaben, zum Beispiel für Marco Polo. Die meiste Arbeit findet am Schreibtisch statt, da der Verlag genaue Vorgaben für die Inhalte gibt. Trotzdem ist die Arbeit zeitaufwendig und erfordert gute Organisation. Er arbeitet früh morgens und wird von einer Lektorin unterstützt.

Als Reisebuchautor reist Jonas viel, um aktuelle Informationen zu sammeln. Er nutzt verschiedene Quellen, darunter deutsche, englische und russische Medien, und pflegt Kontakte vor Ort. Das gibt ihm Einblicke in die Moskauer Kultur und das tägliche Leben. Er schätzt es, Vorurteile über Russland zu widerlegen und zeigt die kreativen und gastfreundlichen Seiten der Stadt.

Für seine Arbeit erhält Jonas ein Honorar von 3500 Euro brutto für drei Monate Arbeit, was etwa 1000 Euro brutto pro Monat entspricht. Das Schreiben von Reiseführern ist ein Nebenjob für ihn, da es finanziell nicht als Hauptberuf ausreicht. Viele Reisebuchautoren haben zusätzliche Jobs, oft im Journalismus oder in Organisationen. Jonas nutzt seinen Urlaub und andere Gelegenheiten für Reisen nach Moskau.


Spenglerin


















Ines, 20 Jahre alt, arbeitet als Spenglerin im Dachdecker-Betrieb ihres Vaters in Brühl. Sie hat ihre Lehre im Sommer 2023 abgeschlossen und verdient 3000 Euro brutto im Monat. Ines hat sich für den Beruf der Spenglerin entschieden, weil sie Bewegung braucht und etwas Handwerkliches machen wollte. Sie arbeitet mit Blech, verkleidet Gauben, fasst Kamine ein und befestigt Regenrinnen.

Ines hat ihre Ausbildung nach ihrem Realschulabschluss im Alter von 17 Jahren begonnen und bei ihrem Vater gelernt. Sie konnte die Lehrzeit von dreieinhalb auf drei Jahre verkürzen, da ihre Noten gut waren. Ines plant, ihren Meister zu machen, um später möglicherweise den Betrieb ihres Vaters zu übernehmen oder als Fachlehrerin zu arbeiten.

Trotz der körperlich anstrengenden Arbeit und der manchmal rutschigen Bedingungen auf dem Dach fühlt sich Jennifer sicher und gut aufgehoben. Sie steht oft als einzige Frau unter Männern und erlebt manchmal blöde Sprüche, aber sie lässt sich davon nicht entmutigen.

Ihr Tagesablauf beginnt früh und endet spät, und sie betreibt viel Sport als Ausgleich. Ines kommt aus einer Großfamilie und möchte später selbst Kinder haben. Ihr Freund unterstützt sie in ihrer Berufswahl.

Als Junggesellin verdient sie gut und mit mehr Berufserfahrung kann ihr Gehalt noch steigen. Auf Partys wird sie oft überrascht angesprochen, aber die meisten Menschen zeigen Respekt für ihren Beruf. Nur wenige Frauen sind in diesem Handwerksberuf tätig, was manchmal zu Vorurteilen führt.



Tierpflegerin




















Ines, eine 25-jährige Tierpflegerin, arbeitet in einem Tierheim und verdient durchschnittlich 1.910 Euro brutto im Monat. Ihre Aufgabe ist es, sich um die Tiere zu kümmern und gleichzeitig die Bedürfnisse und Lebensumstände der Menschen zu verstehen, die ihre Tiere abgeben. Die Gründe für die Abgabe der Tiere sind vielfältig, oft liegen sie in veränderten Lebensbedingungen wie einem neuen Job, Familienzuwachs oder dem Tod des Besitzers.

Ines wusste schon als Kind, dass sie Tierpflegerin werden wollte. Ihre Ausbildung zur Tierpflegerin mit der Fachrichtung „Tierheim und Tierpension“ umfasste das Erlernen von Kenntnissen über verschiedene Tierarten, ihre Pflege, Ernährung, Krankheiten und die Vermittlung. Sie arbeitet mittlerweile seit zwei Jahren im Tierheim.

Ein typischer Arbeitstag für Ines beginnt früh am Morgen mit der Kontrolle der Tiere, der Futterzubereitung und der Reinigung der Boxen. Nachmittags kommen Kunden, um sich Tiere anzusehen, und Ines führt Beratungsgespräche. Zweimal in der Woche hat das Tierheim Ruhetage, an denen die Tiere besondere Aufmerksamkeit erhalten.

Für die Arbeit als Tierpflegerin ist es wichtig, nicht nur tierlieb zu sein, sondern auch Menschenkenntnis zu besitzen, flexibel in den Arbeitszeiten zu sein und körperlich fit zu bleiben. Ines hat eine enge Bindung zu den Tieren, was es ihr manchmal schwer macht, sie in ein neues Zuhause zu geben, auch wenn sie sich darüber freut, dass sie adoptiert werden.

Obwohl der Beruf finanziell nicht reich macht, ist Ines aus Leidenschaft dabei und kann gut von ihrem Gehalt leben. Sie wünscht sich, dass mehr Menschen Tiere aus dem Tierheim adoptieren, anstatt neue bei Züchtern zu kaufen.



Traurednerin


















Inga, 35 Jahre alt, arbeitet als freiberufliche Traurednerin und verdient 1428 Euro brutto pro Auftrag. Sie ist ausgebildete Theaterpädagogin und hat zusätzlich eine Ausbildung in Beratung, Coaching und Paartherapie absolviert. Ihre Aufgabe als Traurednerin umfasst nicht nur das Präsentieren von Reden am Hochzeitstag, sondern auch geschickte Gesprächsführung, Einfühlungsvermögen, Schreibfähigkeit, Organisationstalent und Kreativität.

Um professionell vorzugehen, absolvierte Inga eine Ausbildung an der „Akademie für Trauredner“. Ihre Kunden findet sie hauptsächlich über soziale Medien und Mundpropaganda. Die Paare, die sie begleitet, sind meist zwischen Mitte 20 und Mitte 30, weniger kirchlich orientiert und kommen eher aus städtischen als aus ländlichen Gebieten.

Die Vorbereitung einer Trauung beinhaltet ein erstes Kennenlerngespräch in ihrem Büro und ein längeres Gespräch etwa drei Monate vor der Hochzeit. In diesen Gesprächen geht es darum, die individuelle Geschichte des Paares zu verstehen und in die Traurede einfließen zu lassen. Dabei legt Inga Wert darauf, über die reine Faktensammlung hinauszugehen und tiefergehende Emotionen und Erfahrungen einzubeziehen.

Inga beschreibt, dass sie manchmal sensible Themen in ihren Reden auslassen muss, um die Privatsphäre der Paare zu schützen. Ihre Reden dauern meist 20 bis 25 Minuten, und für die Vorbereitung einer Hochzeitsrede investiert sie etwa 15 bis 20 Stunden.

Die Reaktionen auf ihre Traureden sind überwiegend positiv, sowohl von den Paaren als auch von den Gästen. Inga betont die Wichtigkeit, auch skeptische Gäste zu überzeugen. Ihre Arbeit ist gut mit ihrem Privatleben vereinbar, da sie die meiste Zeit flexibel von zu Hause aus arbeiten kann. Sie sieht sich nicht in Konkurrenz zu anderen Traurednern, sondern glaubt, dass Qualität sich durchsetzen wird.



Übersetzerin


















Inge, eine 26-jährige Übersetzerin, arbeitet beim Bundessprachenamt und verdient 3600 Euro brutto im Monat. Ihre Hauptaufgabe ist es, Texte, die mit der Bundeswehr zu tun haben, aus dem Englischen ins Deutsche zu übersetzen. Sie ist auch gelegentlich als Dolmetscherin tätig.

Inge hat ihre Karriere als Fremdsprachenkorrespondentin begonnen und sich dann zur staatlich geprüften Dolmetscherin und Übersetzerin weitergebildet. Sie wählte Technik und Naturwissenschaften als ihre Schwerpunkte. Später absolvierte sie ein einjähriges Bachelorstudium in Übersetzungswissenschaften.

Ihre Arbeit erfordert umfangreiche Recherche, um die Texte korrekt zu übersetzen. Inge betont die Wichtigkeit, den Kontext und die Absicht des ursprünglichen Verfassers zu verstehen. Sie nimmt regelmäßig an Weiterbildungen teil, um ihr Wissen zu vertiefen.

Inge spricht über die Herausforderungen ihres Berufs, wie das Übersetzen historischer Texte mit schwer zu findenden Begriffen. Sie hat auch viel über kulturelle Unterschiede gelernt und wie diese die Bedeutung von Begriffen beeinflussen können. Diese Erkenntnisse helfen ihr, Kommunikationsschwierigkeiten zu überwinden.

Auf Partys wird sie oft nach den Sprachen gefragt, die sie spricht. Viele Menschen sind überrascht, dass sie sich hauptsächlich auf Englisch und Deutsch spezialisiert hat. Inge findet es interessant, dass Menschen, die beruflich Englisch nutzen, ihre Arbeit wertschätzen, während andere, die weniger mit Englisch zu tun haben, enttäuscht sind.

Inge schätzt die Sicherheit ihrer Festanstellung in einer Branche, in der viele freiberuflich arbeiten. Sie ist stolz auf ihren Beruf und die Rolle, die sie in der Kommunikation zwischen Kulturen spielt.



Videoschneider


















Jonas, ein 34-jähriger Inhaber einer Videoproduktionsfirma aus Hannover, teilt seinen Arbeitsplatz mit seinen Mitarbeitern. Sein Schreibtisch ist einer von vier in ihrem Büro, an dem sowohl Filme geschnitten als auch Animationen erstellt werden. Jonas nutzt den Schreibtisch nicht nur für kreative Arbeit, sondern auch für unternehmerische Tätigkeiten wie Steuerangelegenheiten, Lohnabrechnungen, E-Mails und Telefonate.

Er bemüht sich, Ablenkungen zu minimieren, wird aber manchmal von seinen Mitarbeitern unterbrochen, die Fragen haben. Gelegentlich nutzt er auch die Gelegenheit, um durchs Büro zu laufen, sich mit Kollegen auszutauschen, Kaffee zu trinken oder zu frühstücken. Wenn er jedoch am Schreibtisch sitzt, konzentriert er sich auf seine Arbeit.

Ein wichtiges Element für Jonas ist eine straffe Tagesorganisation, meist digital umgesetzt, um auf spontane Änderungen reagieren zu können. Zu seinen wesentlichen Gegenständen gehören Kaffee, der eng mit seiner Arbeit verknüpft ist, und ein Haribo-Plastik-Behälter für Büroklammern und Hefter zur Organisation seines Schreibtisches.

Interessanterweise findet man auf seinem Schreibtisch oft Flaschen voll Alkohol, hauptsächlich Wein, den zufriedene Kunden schenken. Obwohl es ihm manchmal unangenehm ist, wenn Kunden im Büro sind, kann er die Situation erklären. Insgesamt zeigt sich Jonas als jemand, der einen gut organisierten, aber auch lebendigen und interaktiven Arbeitsplatz schätzt.

Die Bezahlung als Comedy-Autor hängt davon ab, wie viel Zeit er neben seinem Studium hat. Er arbeitet etwa 25 Stunden im Monat und verdient rund 400 Euro. Jonas steht auch selbst auf der Bühne und könnte sich vorstellen, in der Produktion oder im Bereich des geistigen Eigentums zu arbeiten.